Frühjahrshauptübung

Am Samstag, den 30.04.2022, veranstalteten wir eine groß angelegte Übung in unserem Gemeindegebiet. Als Übungsleiter fungierte Einsatzstellenleiter Hafner C. dessen Ziel es war, die Schlagkraft und Taktik der Einsatzkräfte zu evaluieren. Die Führungsstruktur wurde ebenso getestet, wie die Zusammenarbeit mit Kräften aus anderen Ortsstellen. Folgende Ausgangslage bot sich den Einsatzkräften zu Beginn der Übung:

Allgemeine Lage:

Nach Wochen der Trockenheit sanken die Pegelstände in der Lavant bis auf ein Minimum. Die Bevölkerung nutzte die neuen Uferbereiche, um das Flussbett zu erkundigen und ihre Freizeit dort zu verbringen. In letzter Zeit wurden immer öfters Personen im inneren Flussbett, mit Kindern und Tieren beim Spielen, beobachtet. Circa 1 ½ Stunden vor dem Unglücksfall bildete sich im Görtschitztal eine gewaltige Wetterfront, welche sich über die Saualpe über das Klippitztörl ins obere Tal schob. Durch eine Störströmung fiel der Niederschlag gewaltiger aus als sonst. Die Wetterlage im mittleren und unteren Tal war hingegen stabil, sonnig und klar. Es hat sich, größer als sonst, eine Flutwelle gebildet, welche sich durch das Tal schob. Der Pegel stieg hier rasant an und blieb einige Minuten erhalten.

Lage bei Übungsbeginn:

Die Rotkreuzleiststelle Kärnten alarmiert die ÖWR St. Andrä mit folgender Nachricht:

RK: Einsatz für die ÖWR 27: Mehrere Personen in der Lavant von Welle getroffen. Passant läuft entlang der Lavant.

Daraufhin rücken die Einsatzkräfte in die Einsatzstelle ein. Matthias Klade wird als Einsatzleiter eingesetzt.

Auf telefonische Nachfrage des EL bei der Leitstelle, bekommt er folgende Informationen:

„4 Personen in der Lavant (500m ob Magersdorf) sind von einer Flutwelle erfasst worden und treiben die Lavant entlang. Sie halten sich teilweise am Ufer fest, werden jedoch immer wieder losgerissen. Ein Passant ist anwesend und verfolgt die Personen, hat aber keinen Sichtkontakt, hört nur Schreie und ist telefonisch mit der Leitstelle verbunden.“

Der EL lässt sofort weitere Einsatzstellen nachalarmieren. Daraufhin rücken die Einsatzstellen Klopein und Längsee zum Einsatzort aus.

Bereits auf Anfahrt postierte der Einsatzleiter Beobachter auf den Brücken, um das Suchgebiet flussabwärts einzugrenzen. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort, nahm der Einsatzleiter Kontakt mit der anwesenden Streife auf und bekam die Meldung, dass eine Person von einem Passanten bereits aus dem Wasser gezogen wurde. Ein erster Trupp wurde zum Ausgangspunkt verlegt und begann in der Suchphase 1 eine schnelle, oberflächliche Suche nach den Personen. Ein zweiter Trupp suchte im Erstschlag die markanten Punkte im Gebiet ab. Nach ca. 20 Minuten war das gesamte Suchgebiet von Großedling bis zur Zarflbrücke, samt Mühlbach, abgesucht. Dabei wurde eine Person im Uferbereich entdeckt, geborgen und dem RK übergeben.

Darauf hin trafen die auswärtigen Kräfte ein und wurden vom Einsatzleiter in die Lage eingeführt.

In der Suchphase 2 wurde die Suchgenauigkeit erhöht, um jeden Winkel genau abzusuchen, Leerstellen zu schließen und Bereiche restlos aufzuklären. So wurde auch ein Taucher angefordert, um das Tosbecken des ÖDK-Wehres zu betauchen. Dort gibt es teilweise Spalten mit 3 Metern tiefe, welche teils überhängend sind. Schließlich wurde eine weitere Person lokalisiert und durch den Taucher, unter Sicherung, geborgen.

Der zweite Sektor (Mühlbach), wurde durch mehre Trupps penibel abgesucht. Im Staubereich des ersten Kleinkraftwerkes wurde eine Suchkette gebildet, um diesen Bereich aufzuklären, mit Erfolg. Nach anschließender Übergabe an das RK am Uferbereich, konnte der Einsatzleiter die Suchmannschaften zusammenziehen und den Einsatz beenden.

 

Ein Dank gilt allen Beteiligten und besonders Hilde und Herbert, welche in der Einsatzstelle die anschießende Verpflegung übernahmen.